Es beginnt mit Unwohlsein und schlechter Stimmung. Man wird dünnhäutig und redet allmählich nicht mehr mit – sondern nur noch übereinander. Herunterschlucken. Lieber nichts, als etwas Falsches sagen. Eisiges Schweigen. Die Blicke gehen auf den Boden. Ausweichen und vermeiden. Es gibt gute Gründe etwas nicht oder überhaupt nicht mehr zu tun. Es werden Verbündete gesucht und gefunden. Allmählich wird alles aus Porzellan. «Es» eskaliert tief und tiefer…
Wir haben es mit einem Konflikt zu tun. Konflikte rufen nach Behandlung. Wenn sie nicht behandelt werden, eskalieren sie weiter. Ungelöste Konflikte verursachen hohe Kosten und schaden der Gesundheit.
In der Mediation geht es darum, dass die Konfliktparteien zuerst mit ihren eigenen – oft nicht bewussten, unerfüllten – Bedürfnissen und Wünschen in Kontakt kommen. Was fehlt mir? Was brauche ich? Was hätte ich gerne? Wenn die Konfliktparteien ausdrücken können, was sie brauchen, kann langsam ein Dialog entstehen. Damit entsteht eine emotionale Wende. Das Gesprächsklima wird wärmer und weicher. Die Parteien öffnen sich und können die andere Seite besser verstehen. Lösungen werden möglich.
Die Kunst besteht darin, sich rechtzeitig Unterstützung und Hilfe zu organisieren. Der «richtige» Zeitpunkt ist dann erreicht, wenn man alleine nicht mehr weiter weiss und den Kräften des Konflikts ausgeliefert ist.